Welche rechtlichen Vorgaben gibt es in Österreich für den Kaminbau?
Für die Inbetriebnahme eines Kamins (z.B. Kaminofen, Heizkamin, Pelletofen, Küchenherd, Schwedenofen) mit Fest- oder Flüssigbrennstoffen ist ein Rauchfang (Schornstein, Abzug) erforderlich. In Österreich muss der Bau eines Rauchfangs, sofern noch keiner vorhanden ist, von der zuständigen Baubehörde in Ihrer Gemeinde genehmigt werden. Dabei sind spezifische Anforderungen, wie die Dimensionierung, der Standort und die Höhe des Kamins, zu beachten.
Brandschutzvorschriften
Der Brandschutz spielt eine wesentliche Rolle. Es müssen Mindestabstände zu brennbaren Materialien eingehalten werden, und der Kamin muss so gebaut sein, dass er den Anforderungen an Feuerwiderstand und Temperaturbeständigkeit entspricht. Erwähnte Anforderungen orientieren sich an der Größe des Kamins, des Standorts und den Gegebenheiten vor Ort.
ÖNORMEN
Für den Kaminbau gelten bestimmte technische Normen, wie die ÖNORM B 8201, die Anforderungen an die Abgasanlagen und Rauchfänge definiert. Diese Normen betreffen insbesondere die Sicherheit, die Materialauswahl sowie den Brandschutz.
Innenkamin (Heizkamin, Heizkassette)
Ein Innenkamin, auch Heizkamin genannt, kombiniert effiziente Heizleistung mit einer ansprechenden Optik. Erhältlich in verschiedenen Sichtfenster-Varianten wie „Front“, „Ecke“, „Panorama“ oder „Durchsicht“, bieten Innenkamine vielfältige Designs und unterschiedliche Heizleistungen in Kilowatt (kW). Die meisten Modelle werden mit Brennholz betrieben, es gibt jedoch auch Ausführungen für Pellets, Gas oder Elektro.
Was ist Konvektionswärme?
Die Konvektionswärme entsteht durch Aufheizung von Luft an warmen Oberflächen, z.B. an Heizkörpern. Da warme Luft leichter ist als kalte Luft kommt es zu einer Luftbewegung, der Konvektion, wodurch die Raumluft in einem permanenten Kreislauf erwärmt wird. Moderne Kaminöfen und Innenkamine mit großen Sichtfenstern geben darüber hinaus auch noch wohltuende Strahlungswärme ab, vergleichbar mit dem Gefühl von Sonnenstrahlen.
Was ist Strahlungswärme?
Strahlungswärme ist jene Wärme, die durch die direkte Abgabe eines Heizkörpers an die Umgebung entsteht, wie es beispielsweise bei Kachelöfen oder Kaminöfen mit Speichermasse der Fall ist. Kachelöfen geben eine sogenannte milde Strahlungswärme an die Oberflächen im Raum ab, die dadurch langsam und gleichmäßig erwärmt werden.
Im Gegensatz zur Konvektionswärme, bei der die Luft erwärmt wird, erhitzen sich bei Strahlungswärme die umliegenden Objekte. Dieser Prozess dauert in der Regel länger als bei der Konvektionswärme, wird jedoch als besonders angenehm empfunden.
Kaminöfen mit Speichermasse nutzen diese Eigenschaft, um Wärme länger zu speichern und gleichmäßig abzugeben. Auch Kamine mit großen Sichtfenstern geben Strahlungswärme an die Umgebung ab. Moderne Kamine kombinieren oft sowohl Konvektions- als auch Strahlungswärme, um eine effiziente und angenehme Wärmeverteilung zu gewährleisten.
Individueller Kaminbau
Innenkamine lassen sich als maßgeschneiderte Unikate oder als Baukastensysteme realisieren. Ein individueller Heizkamin besteht aus einer sogenannten Heizkassette (Brennraum), deren Form, Größe und äußere Verkleidung komplett nach den Wünschen des Kunden gestaltet werden können. Mit Verputz, Keramikfliesen oder Naturstein entsteht ein einzigartiges Design, das dem Raum eine ganz persönliche und ästhetische Note verleiht. Hier stehen maßgeschneiderte Lösungen im Mittelpunkt.
Kaminbausätze
Baukastensysteme bieten ein vorgefertigtes Design und erleichtern dadurch die Montage, da alle Bauteile in Form und Größe bereits festgelegt sind. Wichtig ist hierbei, die Raummaße vor Ort sowie die Größen der Bauelemente zu berücksichtigen.
Welche Kamin-Nennwärmeleistung ist passend für meinen Raum?
Als Faustregel kann gelten, bei einer angenommenen Raumhöhe von 2,5 bis 3 Meter:
- 0,1 kW pro Quadratmeter bei Altbau bzw. schlecht isolierten Gebäuden
- 0,07 kW pro Quadratmeter bei Neubau bzw. gut isolierten Gebäuden
Beispielrechnung:
Möchte man einen Raum im Altbau mit 50m2 beheizen, sollte der Kamin (Kaminofen, Küchenherd, individueller Kamin, etc.) eine Nennwärmeleistung von 5 kW haben: 0,1 kW x 50m2 = 5 kW
Was ist der Brennwert?
Der Brennwert ist die freigegebene Energiemenge des Brennmaterials, auch abhängig vom Feuchtigkeitsgrad in % des Holzes. Er wird gewöhnlich in kWh pro kg gemessen.
Ganz grundsätzlich: Je feuchter, weicher und leichter das Holz, desto geringer ist der Brennwert pro Raummeter (rmt). Trockenes Buchenholz hat einen höheren Brennwert als vergleichbar trockenes Fichtenholz pro Raummeter. Trockenes Holz hat eine maximale Restfeuchte bis zu 20%, wobei 15-18% als optimal gelten um die beste Energieausbeute zu erreichen.
Was ist der Wirkungsgrad eines Kaminofens?
Der Wirkungsgrad gibt an, wie gut der Ofen die im Brennmaterial enthaltene Energie in Wärme umsetzt, und wird in der Regel als Prozentsatz angegeben. Je höher der Wirkungsgrad, desto mehr Wärme wird aus der eingesetzten Energie gewonnen, während weniger ungenutzte Energie als Abgase durch den Schornstein entweicht.
Moderne Kaminöfen haben in der Regel einen deutlich besseren Wirkungsgrad als ältere Modelle. Ein Wirkungsgrad von über 80 % bedeutet, dass rund 80 % des Brennstoffs effizient genutzt wird, was sich in einer höheren Heizleistung, einem geringeren Brennstoffverbrauch und reduzierten Emissionen widerspiegelt. Moderne Pelletöfen erreichen einen Wirkungsgrad von mehr als 90 %, dies führt nicht nur zu niedrigeren Heizkosten, sondern ist auch umweltfreundlicher, da weniger Schadstoffe freigesetzt werden.
Bei einem Kaminofen mit einem niedrigen Wirkungsgrad verhält es sich genau umgekehrt: Dieser benötigt mehr Brennstoff, um die gleiche Wärmemenge zu erzeugen, und produziert dabei mehr Emissionen. Dies kann langfristig zu höheren Betriebskosten und einer stärkeren Belastung der Umwelt führen. Aus diesem Grund ist es sowohl aus finanzieller als auch ökologischer Sicht sinnvoll, auf einen Ofen mit hohem Wirkungsgrad zu achten.
Energielabel - Wie energieeffizient sind moderne Innenkamine?
Sowohl individuelle Kamine als auch Bausatzmodelle zeichnen sich durch eine effiziente Verbrennung aus und erfüllen die Anforderungen der Energieklassen A bis A+.
Heizkamine mit Pelletbetrieb erreichen sogar die aktuell höchste Energieklasse A++. Diese steht laut Energielabel für höchste Effizienz (grün), während G in dunkelrot die niedrigste Effizienz kennzeichnet.
Welche rechtlichen Vorgaben gibt es in Österreich für den Kaminbau?
Für die Inbetriebnahme eines Kamins (z.B. Individueller Kaminbau, Kaminofen, Heizkamin, Pelletofen, Küchenherd, Schwedenofen) mit raucharmen Festbrennstoffen ist ein Rauchfang (Schornstein, Abzug) erforderlich. In Österreich muss der Bau eines Rauchfangs, sofern noch keiner vorhanden ist, von der zuständigen Baubehörde in Ihrer Gemeinde genehmigt werden. Dabei sind spezifische Anforderungen, wie die Dimensionierung, der Standort und die Höhe des Kamins, zu beachten.
Sofern ein aktueller, positiver Befund des Rauchfangkehrers vorliegt, darf ein Kamin in Betrieb genommen werden. Die Dimensionierung, die Heizleistung ist abhängig von Standort und Anforderungen.
Welche Brandschutzmaßnahmen müssen beim Kaminbau berücksichtigt werden?
Der Brandschutz spielt eine wesentliche Rolle. Es müssen Mindestabstände zu brennbaren Materialien eingehalten werden, und der Kamin muss so gebaut sein, dass er den Anforderungen an Feuerwiderstand und Temperaturbeständigkeit entspricht. Erwähnte Anforderungen orientieren sich an der Größe des Kamins, des Standorts und den Gegebenheiten vor Ort.
Wie sieht der Ablauf eines Kaminbauprojekts aus?
Wenn Sie uns an Werktagen vor 15 Uhr eine Anfrage senden, erhalten Sie noch am selben Tag eine Antwort. In den meisten Fällen führen wir vor der finalen Angebotserstellung eine persönliche Begehung vor Ort mit dem/der Bauherrn/Bauherrin durch, um uns optimal über Ihr Projekt zu informieren. Nach Auftragserteilung vereinbaren wir gemeinsam einen Termin für den Beginn Ihres Projekts.
Am ersten Bautag richten wir die Baustelle ein und beginnen anschließend mit der Umsetzung des geplanten Vorhabens. Je nach Umfang kann die gesamte Projektdauer, von Beginn der Arbeiten bis zur finalen Übergabe, bis zu 5 Werktage betragen.
Was passiert, wenn ich im Laufe des Projekts noch Änderungen vornehmen möchte?
Grundsätzlich gilt: Es ist Ihr Projekt, und Sie haben jederzeit die Möglichkeit, Änderungswünsche einzubringen.
Bitte beachten Sie jedoch, dass Änderungen ab einem bestimmten Baufortschritt in der Regel zusätzliche Kosten verursachen. Diese werden wir Ihnen selbstverständlich klar und transparent mitteilen.
Deshalb legen wir großen Wert auf eine offene und rechtzeitige Kommunikation mit unseren Auftraggebern, um solche Situationen frühzeitig abzustimmen.